Abraham-Pokal

Frühschichten im Advent


Juliana Schramm, Freya Zäpernick, Nadja Burckhardt und Luisa Sarro untermalen die frühschicht musikalisch
(Foto: Felix Flatter)

Bereits zum 13. Mal finden in diesem Jahr die traditionellen Frühschichten im Advent am WHG statt. Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer wollen sich gemeinsam in der ansonsten doch oft recht hektischen Adventszeit mit Liedern, Gebeten und Meditationen auf Weihnachten vorbereiten.
Gestaltet von den Religionslehrern sowie einigen Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen finden die drei Frühschichten jeweils dienstags (30.11./6.12./13.12.) um 7.00 Uhr in der Aula statt. Ein gemeinsames Frühstück, ebenfalls in der Aula, schließt sich an, so dass pünktlich um 8.00 Uhr der Unterricht beginnen kann!
In diesem Jahr stehen die Frühschichten am WHG unter der Thematik „Abraham“, schließlich ist das Humboldt-Gymnasium Träger des diesjährigen Abrahampokals.
Alle Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer aber auch interessierte Eltern sind herzlich zu den Frühschichten eingeladen.

Andreas Klaes

I. Frühschicht am 29.11.2011, 07:00 Uhr

Die Symbolik von Licht ist in den verschiedensten Formen zu erleben. Wir begegnen ihr in allen Kulturstufen, bei allen Völkern, in allen Religionen. Licht ist gleichzusetzen mit der Quelle des Lebens. Es bedeutet Orientierung und Wärme.
Unter dem Motto „Licht sein für andere“ stand die erste Frühschicht im Advent, welche am 29.11.2011 um 07:00 Uhr in der Aula des WHG abgehalten wurde.
„Ich bin das Licht der Welt, das Licht, welches Leben schenkt“ – so spricht die Bibel von Jesus. Er fordert gleichsam von uns allen, selbst Licht zu sein. Er verlangt unseren Einsatz, das Licht anzumachen und in die Welt hinaus zu tragen.
Auch Abraham erkennt im Alten Testament die Lichter am Sternenhimmel, die ihm zahlreiche Nachkommen verheißen. So konnte die Thematik des Lichtes auch auf den Stammvater der drei monotheistischen Weltreligionen abzielen, welchem sich das WHG als Träger des Abrahampokals verpflichtet fühlt.
Lasst uns Licht sein für andere!

Marco Schweighoffer

 

II. Frühschicht am 06.12.2011, 07:00 Uhr

Die Adventszeit kündigt die Ankunft Jesu Christi in die Welt an. Er ist es, der den Frieden in die Welt bringen soll. Neben Jesus Christus gab es aber auch noch andere, die sich für die Nächstenliebe und den Frieden auf der Welt einsetzten, beispielsweise Nikolaus von Myra. Da die zweite Frühschicht genau auf den 6.12. fiel, bot es sich an, thematisch auf den historischen Nikolaus einzugehen. Gemeinsam machten wir uns bewusst, wie wichtig es ist, sich für andere einzusetzen und Menschen in Not zu helfen. So wie Nikolaus den Armen, Bettlern, Straßen- und Waisenkindern geholfen hat, wollten auch wir uns darauf besinnen, welche guten Taten wir uns gerade im Advent vornehmen wollten. Dazu gab es die Gelegenheit, auf einen ausgeschnittenen Stiefel zu schreiben und diesen, vorgelesen oder still, in die Mitte um den Adventskranz zu legen. So eine gute Tat kann im Besuch einer alten Freundin oder eines Menschen bestehen, von dem wir wissen, dass er einsam und allein ist.

Dabei wissen wir, dass trotz vieler kleiner Schritte von uns noch viele Wünsche offen bleiben auf dem Weg in das ersehnte, gelobte Land, in dem für alle Menschen Milch und Honig fließt, in dem Frieden und Gerechtigkeit blühen. Aber mit jedem Schritt kommen wir dem gelobten Land ein kleines bisschen näher, und auf das Aufbrechen und sich bewegen lassen kommt es immer wieder an. Aufbrechen im Vertrauen auf den Gott, auf dessen Verheißung hin damals schon Abraham aufgebrochen ist. Der Verheißung folgend, dass Gott ihn zu einem großen Volk machen würde, zahlreich wie die Sterne. So dürfen auch wir in diesem Advent unsere kleinen Schritte tun, um die Welt um uns herum zu einem besseren Ort zu machen, im Vertrauen darauf, dass Gott mit uns ist, ja mitten unter uns, seitdem er Menschen geworden ist in Jesus von Nazareth und schicken unsere Wünsche für die Menschen, die uns nahe sind und für uns selbst wie Sterne in den Himmel.

R.Burgdörfer, A.B.Rößger

 

III. Frühschicht am 13.12.2011, 07:00 Uhr

Die dritte und letzte Frühschicht war etwas ganz Besonderes. Unter dem Motto „Abraham – Stammvater der Religionen“ wurde die erste interreligiöse Frühschicht zusammen mit den muslimischen Schülern unter Leitung von Herrn Kutun gestaltet. Kernstück der Frühschicht bildete ein von christlichen und muslimischen Schülern vorgetragenes Rollenspiel, welches durch meditative Musikstücke sowie christlichen und muslimischen Gebeten umrahmt wurde.

Doch welche Gemeinsamkeiten verbinden Christen und Muslime ausgerechnet im Advent?

Die christlichen und muslimischen Schüler klärten auf, indem sie die Erzählung von der Prüfung Abrahams bzw. Ibrahims aus der Sicht ihrer Religion wiedergaben. So staunten die christlichen Schüler nicht schlecht, als die muslimischen Schüler erzählten, dass nach dem Koran nicht Isaak, der gemeinsame Sohn von Abraham und Sarah, sondern Ismael bzw. Ismail, der erstgeborene Sohn Abrahams, geopfert werden sollte. Dies liegt auch daran, dass die Muslime daran glauben, das Muhammed, der letzte und höchste Prophet der Muslime, ein Nachkomme Ismails ist. Für den Islam ist diese Erzählung, in der das besonders starke Vertrauen Ibrahims zu Allah verdeutlicht wird, von so großer Bedeutung, dass sie ein eigenes Fest, das Opferfest, feiern. In diesem Jahr ging das Opferfest vom 06.-09. November und gerade in dem Ablauf des Opferfestes erkannten die christlichen Schüler Gemeinsamkeiten zu dem Weihnachtsfest. So wie die Muslime ein Festmahl zubereiten, ihre Verwandten besuchen und an die Armen spenden, gibt es viele Gemeinsamkeiten beim Ablauf des Weihnachtsfestes.

In einer gemeinsamen Aktion beschrieben die Schüler Hände mit Wünschen für den jeweiligen Andersgläubigen und die Schüler verbanden symbolisch die Religionen miteinander. Ein gelungener, gemeinsamer Abschluss der letzten Frühschicht im Advent!

Stephanie Stein

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