Theater-AG | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die Theater-AG des Wilhelm-von-Humboldt-Gymnasiums zeigt: Hexenjagdnach Arthur Miller
Ankündigung Liebe Schülerinnen und Schüler,
Inhalt Hexenjagd spielt im Jahre 1692 in dem Städtchen Salem in Neuengland und macht die Hexenverfolgungen der Puritaner zum Thema. Ausgangspunkt ist ein heidnisches Ritual pubertierender Mädchen, die vom Pastor Parris überrascht werden und aus Angst vor Strafe missliebige Mitbürger beschuldigen. Zu letzteren gehört auch Elizabeth Proctor, die der Hexerei beschuldigt wird, weil das Mädchen Abigail sie beseitigen will, um ihr Verhältnis mit deren Mann wieder aufleben zu lassen. Um seine Frau zu retten und das Komplott aufzudecken, will der Farmer John Proctor den früheren Ehebruch mit Abigail öffentlich bekennen, auch wenn dies die Todesstrafe bedeutet. Doch Elizabeth leugnet vor den Richtern den Ehebruch ihres Mannes, der daraufhin selber der Hexerei bezichtigt wird. Zum Tode verurteilt lehnt Proctor es ab, sich im Sinn der Anklage schuldig zu bekennen, da er den Tod dem Verlust seines guten Namens und dem Verrat an den anderen Angeklagten vorzieht. Nach einem Prozess der Selbsterkenntnis ist er nicht länger bereit, seine Umwelt als Richter anzuerkennen; er besteht darauf, sein Handeln ausschließlich vor seinem eigenen Gewissen zu verantworten und stirbt als aufrechter Mensch. Hexenjagd dramatisiert zwar ein Ereignis der frühen amerikanischen Geschichte, kommentiert darüber hinaus aber die Kommunistenhetze des US-Senators Joseph McCarthy während des Kalten Krieges Ende der 40er/Anfang der 50er Jahre. Beiden historischen Situationen gemeinsam war die Unbeweisbarkeit der angeblichen Verbrechen und die Methoden der Gesinnungsschnüffelei und Denunziation. Das Gewissen des einzelnen wurde zur Staatsangelegenheit erklärt. Allgemein kritisiert das Drama alle Gemeinschaften, die eine dogmatische Ideologie zum Maßstab von Wahrheit und Gerechtigkeit machen. Miller fragt auch nach den Gründen, die einen Menschen bewegen, sich den Forderungen staatlicher Autorität zu beugen und ein Verbrechen zu gestehen, das er nicht begangen hat. Die Antwort sieht Miller in dem Klima der Angst, der Einschüchterung und des Sündenbewusstseins in einer repressiven Gesellschaft, die ihren Mitgliedern keine Möglichkeit bietet, individuelle Bedürfnisse auszuleben, sondern auf extremem Konformismus beruht. So ist das Stück eine psychologische und soziologische Studie über kollektive Hysterie, Vernichtungswahn und individuelle Schuldbewältigung. (aus: Harenbergs Lexikon der Weltliteratur)
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