Die Zerstörung
des Tropischen Regenwaldes
Einst bedeckten die Regenwälder
Südamerikas eine mehr als doppelt so große Fläche wie heute.
Ihre Vernichtung ist in den letzten Jahren besonders rasch; von 57 000 auf
142 000 Quadratkilometer (Fläche Griechenlands) fortgeschritten.
Hauptursachen und Gründe
für die Vernichtung des Regenwaldes sind:
Straßenbau
Um die schlechte Infrastruktur
zu verbessern, werden immer mehr Großstraßen und zahlreiche
Nebenstraßen z.B. durch Brasilien gezogen, um so die Dörfer besser
erreichen und versorgen zu können. Um diese Straßen zu bauen,
wird nicht nur Platz für die Straße, sondern auch Platz für
die Maschinen benötigt, die deren Untergrund begradigen. Wie auf dem
oberen Bild sichtbar ist, wird durch Brandrodung hauptsächlich Platz
für Straßen geschaffen. Bei dieser Art von Rodung kann allerdings
nicht genau kontrolliert werden wieviel Wald gerodet wird.
Bergbau
Für den Bergbau wurden
große Flächen abgeholzt, um Platz für Siedlungen, Arbeiter,
Straßen und Maschinen in ausreichender Menge zu haben, nachdem an
der Amazonasmündung in den Atlantik große Vorkommen von Eisenerz,
Bauxit und anderen Rohstoffen entdeckt wurden.
Weideland
Ausgedehnte Waldbereiche
z.B. in Brasilien müssen Rinderfarmen weichen, die Billigfleisch erzeugen.
Die Regenwälder der Erde werden zu einem Teil dafür geopfert,
dass die Bevölkerung der wohlhabenden Länder billige "Hamburger"
genießen kann!
Holzwirtschaft
Einer der Hauptgründe
für die Vernichtung des Regenwaldes ist der im großen Maßstab
betriebene Einschlag von Tropenhölzern wie Mahagoni- und Teakholz.
Die Nachfrage nach diesen Hölzern kommt in erster Linie aus den hochentwickelten
Ländern. Obwohl es zwar immer mehr Plantagen gibt in denen Teakholz
"angebaut" wird, reichen jedoch deren Erzeugnisse nicht aus um die Nachfrage
zu erfüllen. Versuche, die Nachfrage nach Edelhölzern durch hohe
Preise zu verkleinern, schlugen fehl.
Plantagen/Siedlungen
Um die wirtschaftliche Lage
zu verbessern, werden neue Dörfer für die Ansiedlung von Bauern
errichtet, die teilweise aus den Städten umgesiedelt werden.
Die im Regenwald lebenden
Völker praktizieren einen Brandrodungsfeldbau, bei dem jeweils nur
relativ kleine Flächen gerodet werden. Wenn die Nährstoffe dieses
Bodens nach 2-3 Jahren Anbau ausgelaugt sind, wird das Feld aufgegeben
und ein neues in der Umgebung gerodet. Da die Felder immer klein sind,
werden sie schnell wieder vom umstehenden Wald überwuchert und erst
einige Jahre später wieder benutzt. Hier erholt sich die Vegetation
gegenüber den Massenrodungen sehr schnell.
Die Gesamtfläche der
Abholzung tropischer Wälder lässt sich schwer beziffern,
aber man vermutet, dass sie bei rund 100 000 Quadratkilometer jährlich
liegt. Einige einzigartige Regenwälder wurden bereits fast vollständig
zerstört. Beispielsweise sind heute nur noch weniger als zwei Prozent
des ursprünglich subtropischen Regenwaldes an der Atlantikküste
Südostbrasiliens erhalten.
|
Die
Waldfläche Südamerikas macht 28% der Gesamtwaldfläche der
Erde aus.
Bei einer Gesamtfläche
der Wälder von 3454 Mio ha sind das 950 Mio ha Wald. |
Die Zerstörungsrate
des tropischen Waldbestandes durch Brandrodung und Abholzung erreichte
Mitte der neunziger Jahre die hohen Werte der siebziger Jahre, nachdem
sie zuvor mehrere Jahre zurückgegangen war. Dies ergab 1999 eine Auswertung
von Satellitenbildern der brasilianischen Amazonasregion. Nach Angaben
der Vereinten Nationen geht die Fläche des tropischen Regenwaldes
weltweit derzeit jährlich um etwa 0,8 Prozent zurück.
Andreas
Leuck, Matthias Klimek
|