Der Treibhauseffekt


Der natürliche Treibhauseffekt
Um die Funktion des Treibhauseffektes zu verstehen, erklären wir das eigentliche Treibhaus. Dort lässt die Glashülle kurzwellige Strahlung ungehindert passieren und lässt sie so ins Innere des Treibhauses eindringen. Die dort wachsenden Pflanzen und der dortige Boden nehmen die kurzwellige Strahlung auf und geben ihrerseits langwellige Wärmestrahlung ab. Diese wird wiederum gegen die Glaswände gestrahlt. Doch die langwellige Strahlung kann das Glas nicht komplett durchdringen und wird teilweise reflektiert. Dadurch kommt es zu einer Erwärmung im Inneren des Treibhauses.

Da es in der Atmosphäre zu genau demselben Phänomen kommt, wird dieser Effekt "Treibhauseffekt" genannt. Weil allerdings unsere Atmosphäre nicht aus einer Glashülle aufgebaut ist, muss dieser Effekt von etwas anderem hervorgerufen werden. Und dieses Etwas sind die sogenannten Treibhausgase, wie z.B. Kohlenstoffdioxid. Genau wie die Glaswände im Treibhaus lassen diese Gase die langwellige Wärmestrahlung nicht ungehindert passieren und reflektieren sie wieder in die Atmosphäre zurück. Dadurch kommt es zu einer Erwärmung der Atmosphäre und der Erdoberfläche. Könnte die gesamte langwellige Wärmestrahlung ungehindert durch die Atmosphäre zurück ins All gelangen, wäre es auf der Erde erheblich kälter. Aktuell liegt die Durchschnittstemperatur an der Erdoberfläche bei +15°C. Ohne den natürlichen Treibhauseffekt läge sie ca. 33°C (!) unter diesem Wert, nämlich bei –18°C. Unter diesen Bedingungen wäre ein Leben wie wir es kennen nicht möglich. Heutzutage empfinden die Menschen eine Temperatur von um die 15°C als kühl bis lauwarm. Wenn die Temperaturen nun durchschnittlich bei –18°C lägen, müssten wir alle leben wie die Forscher in der Antarktis. Letztlich verdanken wir es also dem natürlichen Treibhauseffekt, dass wir auf der Erde so leben können, wie wir es jetzt tun.

Treibhausgase
Treibhausgase sind spezielle Spurengase. Sie wirken ähnlich wie das Glasdach eines Treibhauses: Sie lassen die Sonnenstrahlung nahezu ungehindert passieren, absorbieren aber einen großen Teil der von der Erde ausgesandten Wärmestrahlung und schicken ihn zur Erdoberfläche zurück. Die Folge ist eine allmähliche Erwärmung der Erdatmosphäre mit potentiell katastrophalen Folgen.

Es gibt verschiedene Treibhausgase. Zu der Gruppe der Treibhausgase gehören:

  • Kohlendioxid (CO2)
  • Methan (CH4)
  • Lachgas (N2O)
  • Fluorchlor-Kohlenwasserstoffe (FCKW) und chemisch verwandte Substanzen
  • Ozon (O3)

Vorkommen der verschiedenen Treibhausgase


Die verschiedenen Treibhausgase im einzelnen kurz erklärt:

Kohlendioxid: Kohlendioxid ist das mit Abstand wichtigste Treibhausgas. Das Vorhandensein von CO2 sorgt für einen natürlichen Treibhauseffekt. Ohne diesen natürlichen Treibhauseffekt wäre die Erde ein Eisplanet, da die Durchschnittstemperatur der Erdoberfläche ansonsten bei ca. –18 Grad Celsius läge.
CO2 wird aber auch durch das Verbrennen von Kohle, Öl und Erdgas freigesetzt. Demzufolge erhöhte sich seine Konzentration in der Luft in den vergangenen Jahrzehnten ständig weiter. Seit Mitte der 80er Jahre beläuft sich diese Erhöhung auf etwa 0,4 Prozent pro Jahr. CO2-Emissionen entstehen vor allem bei der Energieerzeugung, aber auch in Industrie, Verkehr und den Heizungen privater Haushalte. Es wird bei der Verbrennung fossiler Energieträger (Kohle, Öl und Gas) ebenso freigesetzt, wie bei der Verbrennung von Holz und anderer "Biomasse".

Methan: Bei Methan handelt es sich ebenfalls um ein natürliches Treibhausgas. Künstliche Emissionen entstehen in der Landwirtschaft, vor allem bei Reisanbau und Viehzucht, sowie beim Verbrennen fossiler Brennstoffe. Die Lebensdauer von CH4-Molekülen in der Atmosphäre ist deutlich kürzer als bei Kohlendioxid. Die Konzentration von Methan nimmt in der Atmosphäre seit Mitte der 80er Jahre ebenfalls zu: um ca. 0,6 Prozent jährlich.

Lachgas: Seine erderwärmende Wirkung ist schwächer als die von Kohlendioxid und Methan, allerdings ist die Lebensdauer der N2O-Moleküle sehr lang. So werden sich diese noch in über 100 Jahren auf das Klima auswirken. Das Lachgas entsteht in der Chemie durch Überdüngung und Verbrennen von Biomasse.

Chlor- und Fluorverbindungen: Weder die Fluorchlor-Kohlenwasserstoffe (FCKW) noch chemisch verwandte Substanzen kommen natürlich vor. Sie werden beispielsweise als Kühlmittel oder als Treibgas für Spraydosen verwandt. Außer für die Erderwärmung sind sie auch maßgeblich für die Zerstörung der Ozonschicht der Erde verantwortlich. In den letzten Jahren gelang es, die Freisetzung von FCKW weltweit zurückzudrängen.

Ozon: In den oberen Schichten der Atmosphäre ein Schutzschild vor kosmischer Strahlung, ist Ozon selbst auch ein Treibhausgas. Die gefährliche Zerstörung der Ozonschicht verringert daher den Treibhauseffekt.

Aerosole: Diese kleinen Staub- und Rußpartikel unterschiedlicher chemischer Zusammensetzung schwächen den Treibhauseffekt in der Regel ab. Unter Umständen können sie ihn aber auch verstärken. Da die Lebensdauer von Aerosolen nur wenige Tage beträgt, ist ihr Auftreten unmittelbar von Emissionen der Industrie oder Waldbränden abhängig.
 

Der anthropogene Treibhauseffekt
Anthropogen bedeutet "durch den Menschen verursacht" d.h. der anthropogene Treibhauseffekt ist die Auswirkung des Menschen, seiner Tätigkeiten, auf den natürlichen Treibhauseffekt.
Der von den Menschen geschaffene Treibhauseffekt entsteht durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe, wie Kohle, Öl und Erdgas. Der Mensch verbraucht diese Stoffe in seinem täglichen Leben. So werden gewaltige Mengen von CO2 nur durch die Autos verursacht.
Durch diese Verbrennungsvorgänge entstehen riesige Mengen von Kohlenstoffdioxid, die in die Atmosphäre gelangen.
Als einen weiteren Grund, weshalb die Konzentration von Kohlenstoffdioxid so hoch ist, lässt sich die rücksichtslose Brandrodung des tropischen Regenwaldes anführen, da die Fläche an Pflanzen drastisch reduziert wird und somit nicht mehr die Mengen Kohlenstoffdioxid zu Sauerstoff umgewandelt werden, wie es im natürlichen Kreislauf sein sollte.
       


      Diese Abbildung zeigt, dass mit zunehmender Technologisierung auch der Ausstoß von CO2 immer schneller gestiegen ist.

Um die Folgen der zusätzlich ausgestoßenen Treibhausgase zu verdeutlichen, stellt die folgende Abbildung den natürlichen und den anthropogenen Treibhauseffekt gegenüber:
Diese Abbildung zeigt den natürlichen und den anthropogenen Treibhauseffekt. Sie zeigt, dass durch das Eingreifen des Menschen in die Natur nicht mehr so viel Sonnenstrahlung in den Weltraum reflektiert wird.
Waren bei dem natürlichen Treibhauseffekt die Gase aus Sümpfen und Seen notwendig um die Schicht aus Treibhausgasen aufrecht zu erhalten, so sind heutzutage die zusätzlichen Produzenten wie Pkws oder Kraftwerke schädlich, da sie die Schicht aus Gasen anwachsen lassen.
 
Folgen des anthropogenen Treibhauseffektes
Die hier dargestellten Folgen des anthropogenen Treibhauseffektes beziehen sich auf die Annahme, der zufolge sich die Treibhausgaskonzentration bis ins Jahr 2030 verdoppelt und dadurch die Temperatur um 2,5° erhöht hat. Durch diese Temperaturerhöhung wird der Kreislauf der Natur stark beeinflusst.
Diese Beeinflussung lässt sich durch ein komplexes Wirkungsschema darstellen.
Durch weiteres Wachstum der Menschheit und die daraus resultierende erhöhte Motorisierung, wird die CO2 - Konzentration erhöht. Durch die stärkere Belastung der Atmosphäre durch die Abgase wird sich die Ozonschicht, die Ozon-Konzentration, weiter verringern. Da durch den anthropogenen Treibhauseffekt die Temperatur steigt, verändern sich sowohl die Witterungsbedingungen, als auch die Klima- und Vegetationszonen. Aufgrund der Abschmelzung des schwimmenden Eises, sinkt der Albedowert (ein Wert der angibt, wie viel Sonnenstrahlen zurückgeworfen werden; helle Flächen haben einen hohen Albedowert) der Welt, was die Folge hat, dass sich die Erde, wegen der geringeren Rückstrahlung, ständig erwärmt. Ein daraus resultierendes Problem ist, dass sich die jahreszeitlichen Temperaturen immer weiter in den Plusbereich verschieben, wodurch im Winter die Schneefallgrenze höher liegen wird.
Die Klimazonen und die Vegetationszonen werden auf Grund der erhöhten Temperatur immer weiter nach Norden (auf der Nordhalbkugel) verschoben. Hinzu kommt, dass die Baumgrenze wie die Schneefallgrenzen in größere Höhen wandern wird.
Da sich die Ozeane mit steigender Temperatur auch erwärmen, nimmt auch die Nahrung des Planktons ab, da die Tiefenzirkulation der Ozean einschläft. An Heftigkeit werden auch die Wirbelstürme gewinnen, da sie aufgrund der größeren Bildungsgebiete auf den Ozeanen mehr Energie aufnehmen können.
Aufgrund der abschmelzenden Gletscher steigt der Meeresspiegel um ca. 4-6 cm pro Jahrzehnt, dies wird zu Überflutungen und zur Verkleinerung des Wattenmeeres führen.
Auf die Menschheit hat das Verschieben der Klimazonen und die Überschwemmungen noch einen zweiten, indirekten Einfluss. Die klimatischen Lebensbedingungen werden für bestimmte Gebiete unerträglich, was zum Abwandern, bzw. zur Flucht der Menschen aus diesen Regionen führen wird.
In Folge der schrumpfenden Ozonschicht steigt die Rate der UVB-Strahlung, die ungehindert auf die Erde auftrifft. Da diese Strahlung für die Lebewesen schädlich ist, kommt es zu Gen-Mutationen, auch bei uns Menschen. Das Pflanzenwachstum wird auf dem Land und im Meer behindert, was dazu führt, dass sich die Menge des Planktons verringern wird, dies ermöglicht dem Ozean nicht mehr die entsprechende Menge CO2 aufnehmen kann. Die Folge: Der CO2 Gehalt in der Atmosphäre steigt - ein Teufelskreis.
 
Maßnahmen gegen den anthropogenen Treibhauseffekt
Um die Erwärmung des Erdklimas zu stoppen, müssen die Menschen vor allem auf alternative Energiequellen umsteigen, die keinen Kohlendioxid produzieren. Hierzu gehören Solarenergie und andere erneuerbare Energiequellen.
Weiterhin müssen die großflächigen Rodungen des Regenwaldes sofort eingestellt werden und die gerodeten Gebiete aufgeforstet werden. Ebenfalls ist es wichtig ein Verbot von FCKW zu erlassen, da es die Ozonschicht zerstört.
Auch wenn all diese Maßnahmen sofort ergriffen werden würden, könnte man erst in der zweiten Hälfte des 21.Jahrhunderts eine feststellbare Besserung feststellen, da die Gase sehr lang brauchen, bis sie in die Atmosphäre eintreten.
 
 
Dirk Steuerwald, Torsten Jacob, Sven Obenauer